1931 im hessischen Lollar geboren studierte Heinz Mack ab 1950 an der Kunstakademie Düsseldorf, ab 1953 Philosophie an der Universität in Köln. Seine Ausbildung schloss Heinz Mack mit dem Staatsexamen in Kunsterziehung und Philosophie 1956 ab. 1958 gründete Heinz Mack gemeinsam mit Otto Piene die ZERO-Bewegung, der sich 1961 Günther Uecker anschließt. Sie gilt als die wichtigste, kunsthistorisch bedeutungsvolle Avantgarde nach dem zweiten Weltkrieg. ZERO steht für den Nullpunkt, die Tabula-rasa-Situation, von der aus neuartige Gestaltungsprinzipien und ästhetische Ideen entwickelt wurden. Monochromie, kühne, kreative Experimente wurden in den Ateliers gewagt, begleitet von spektakulären Aktionen und Environments, und beeinflusste Künstler wie Yves Klein, Fontana, Manzoni, Castellani, Tinguely und Schoonhoven.
„Für mich ist die Grafik eine Sprache ohne Worte, eine vollkommene poetische Sprache, mit eigener Syntax, Metrik, Sprachmelodie, mit eigenem Rhythmus. Reine visuelle Poesie, weil sie keinen rationalen Sinn enthält.“ Heinz Mack, Mitbegründer der international einflussreichen ZERO Gruppe und mehrfacher documenta-Teilnehmer, ist vor allem für seine Skulpturen und für seine Malerei bekannt, insbesondere für seine experimentellen Lichtreliefs, Lichtrotoren und Licht-Installationen in der Wüste genießt Mack internationales Renommé. Doch das Werk des Altmeisters ist weitaus vielseitiger: Sein zentrales künstlerisches Thema, das Licht, bearbeitet er auch in Zeichnungen, Tuschen, Pastellen, Fotografien und – besonders eindrucksvoll – in Grafiken. „Ich denke, dass sich die Linien zu einem Energiefeld, zu einer Struktur verdichten, in dem alle Teile, alle Elemente in einem unauflösbaren Zusammenhang stehen und in Schwingung oder gar Vibration geraten, wenn wir sie mit Sensibilität, mit Ruhe und gegenstandslosem Interesse betrachten“, so Mack. Deshalb bezeichnet er seine Zeichnungen auch als die „Grammatik meiner Kunst“: Heinz Mack schätzt die innere Logik und Disziplin, die in einer guten Zeichnung sichtbar werden kann. Aber sie erlauben ihm auch eine größere Spontaneität als Malerei oder Skulptur – was hier zum Ausdruck kommt, kann nur durch eine Zeichnung sichtbar werden.